Orthopädische Schuhleisten
Holz,
25,5 x 10 x 8,5 cm, um 1975
Foto: © Sebastian Schiller - Es ist durchaus immer wieder ein überraschender Anblick: Etwa 1.000 Schuhleisten hängen dicht gedrängt, paarweise an einer Schnur angebunden und an einem Nagel befestigt von den Wänden und Decken. Diese Leisten bildeten fast 40 Jahre die Vorlage für die Herstellung orthopädischer Schuhe der PGH Orthopädie (später Ring-Orthopädie GmbH) Finsterwalde. Nach dem Maßnehmen, dem Anfertigen einer sog. Trittspur (Blauabdruck) und eines Gipsabdruckes ist der Leistenbau der nächste Arbeitsschritt.
Schuhleisten werden aus hartem Buchenholz, Kunststoff oder Metall gefertigt und geben dem Schuh seine endgültige Form. Sie werden anhand der individuellen Maße, entsprechend des gewünschten Schuhmodells sowie des orthopädischen Befundes hergestellt. Während der späteren Anfertigung des eigentlichen Schuhs entsteht dieser dann um den Leisten herum (s. zur Herstellung auch Löwenzahn mit Peter Lustig). Daher ist es notwendig, den Leisten anschließend so einfach wie möglich aus dem fertigen Schuh wieder entfernen zu können (sog. Ausleisten). Hierfür lassen sich Leisten mit verschiedenen Verschlusstechniken teilen.
Das Sammlungsstück sowie alle weiteren vorhandenen Leisten besitzen einen abnehmbaren Keil, der sich mit Hilfe eines Leistenhakens aus dem fertigen Schuh ziehen läßt. Diese Leisten werden als Keilleisten bezeichnet. Ausgeliefert werden die Leisten als Rohlinge in Standardgrößen, die etwas größer ausfallen. Vorstehendes Material wird dann abgeschliffen, fehlendes Material an den betroffenen Stellen mit Kork aufgebaut und soweit zurückgeschliffen, dass fliessende Übergänge entstehen. Zu den Herstellern von Schuhleisten gehören u.a. die Firmen M. Spenlé in Ellrich (gegründet 1876) und die Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG in Alfeld a. d. Leine (1911). Das Fagus-Werk wurde von Walter Gropius entworfen und ist seit 2011 Weltkulturerbe mehr »
25,5 x 10 x 8,5 cm, um 1975
Foto: © Sebastian Schiller - Es ist durchaus immer wieder ein überraschender Anblick: Etwa 1.000 Schuhleisten hängen dicht gedrängt, paarweise an einer Schnur angebunden und an einem Nagel befestigt von den Wänden und Decken. Diese Leisten bildeten fast 40 Jahre die Vorlage für die Herstellung orthopädischer Schuhe der PGH Orthopädie (später Ring-Orthopädie GmbH) Finsterwalde. Nach dem Maßnehmen, dem Anfertigen einer sog. Trittspur (Blauabdruck) und eines Gipsabdruckes ist der Leistenbau der nächste Arbeitsschritt.
Schuhleisten werden aus hartem Buchenholz, Kunststoff oder Metall gefertigt und geben dem Schuh seine endgültige Form. Sie werden anhand der individuellen Maße, entsprechend des gewünschten Schuhmodells sowie des orthopädischen Befundes hergestellt. Während der späteren Anfertigung des eigentlichen Schuhs entsteht dieser dann um den Leisten herum (s. zur Herstellung auch Löwenzahn mit Peter Lustig). Daher ist es notwendig, den Leisten anschließend so einfach wie möglich aus dem fertigen Schuh wieder entfernen zu können (sog. Ausleisten). Hierfür lassen sich Leisten mit verschiedenen Verschlusstechniken teilen.
Das Sammlungsstück sowie alle weiteren vorhandenen Leisten besitzen einen abnehmbaren Keil, der sich mit Hilfe eines Leistenhakens aus dem fertigen Schuh ziehen läßt. Diese Leisten werden als Keilleisten bezeichnet. Ausgeliefert werden die Leisten als Rohlinge in Standardgrößen, die etwas größer ausfallen. Vorstehendes Material wird dann abgeschliffen, fehlendes Material an den betroffenen Stellen mit Kork aufgebaut und soweit zurückgeschliffen, dass fliessende Übergänge entstehen. Zu den Herstellern von Schuhleisten gehören u.a. die Firmen M. Spenlé in Ellrich (gegründet 1876) und die Fagus-GreCon Greten GmbH & Co. KG in Alfeld a. d. Leine (1911). Das Fagus-Werk wurde von Walter Gropius entworfen und ist seit 2011 Weltkulturerbe mehr »