Beim Denkmaltag geht es darum, wie die Bilder farbig wurden
Foto: © Jürgen Schlinger - Als die junge Nina Hagen 1974 ihren Hit "Du hast den Farbfilm vergessen" sang, gab es den Farbfilm seit knapp 40 Jahren. Einen entscheidenden Beitrag auf dem langen und schwierigen Weg zu farbigen Bildern lieferte der 1834 in Dobrilugk (heute Doberlug-Kirchhain) geborene Kaufmannssohn Hermann Wilhelm Vogel. Er studierte Chemie und arbeitete später als Professor an der königl. Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg. Eine seiner wichtigsten Entdeckungen bestand darin, das Aufnahmematerial für die verschiedenen Spektralfarben empfindlich zu machen und dabei dem Tonwert entsprechende Grautöne zu erzeugen. 1936 brachte die Firma Agfa in Wolfen den ersten fehlerfreien farbigen Diapositivfilm auf den Markt, dem später der Negativfilm für farbige Papierbilder folgte. Was Nina Hagen damals nicht wissen konnte: Inzwischen darf man den Farbfilm durchaus vergessen. Die Digitalfotografie hat ihn weitgehend abgelöst und den größten Umbruch in der Geschichte der Fotografie seit 1839 vollzogen.
Das Motto des "Tag des offenen Denkmals" lautet in diesem Jahr "Farbe". Aus Sicht der Fotografie ein besonders interessantes Thema. Das "Foto-Kino-Museum zum Anfassen" in den Räumen des Finsterwalder Kaufmannshauses "Ad. Bauer’s Wwe." stellt das Motto daher im September auch mit zahlreichen Aktivitäten und Informationen in den Mittelpunkt des Denkmaltages.
Das zeitgleich stattfindende 175. Jubiläum der Erfindung der Fotografie nimmt der Finsterwalder Sammler und Fotograf Jürgen Schlinger zum Anlass, seine bestehende Ausstellung zu erweitern. In einer eigens zum Denkmaltag eingerichteten Dunkelkammer werden jugendliche Besucher die Möglichkeit haben, Schwarzweiß-Fotos entlang des chemischen Prozesses unter Anleitung des 83-jährigen Schlinger zu entwickeln. Im Kinoraum warten neben einer neuen Reihe von Kinostühlen aus Indien weitere Überraschungen: Mittels einer Laterna Magica können farbige Bilder projiziert und an Betrachtern Farb-Dias angesehen werden. Nimmt der Besucher in einem der historischen Kinostühle Platz, kann er Ausschnitte aus einem der ersten farbigen deutschen Spielfilme "Münchhausen" (1943) mit dem Schauspieler Hans Albers an der Leinwand verfolgen.
Schlingers Nachbau der ersten Serienkamera der Welt, ein Daguerrotype, ergänzte er inzwischen mit Zusatzgeräten nach historischem Vorbild. Dieses seltene Sammelstück gibt es in Deutschland ansonsten lediglich in Museen in Berlin und München zu bestaunen. Anhand der Kamera wird er den Besuchern zeigen, wie einst die ersten Lichtbilder hergestellt wurden. Hiermit konnten wichtige Momente der Zeitgeschichte festgehalten werden; gleichwohl nur in Schwarzweiß.
Am Denkmaltag werden zusätzlich alle übrigen Ausstellungsstücke wie z.B. die sieben Meter lange Jugendstilladentheke, der Lastenaufzug, die Kaffeeröstmaschine und die originale Orthopädie-Werkstatt zu besichtigen sein. Und im Ring-Café wird es natürlich wieder frischen Kaffee und Kuchen geben. Im kommenden November wird an gleicher Stelle die Veranstaltungsreihe "Finsterwalder Stadtgespräche" mit einem literarischen Höhepunkt fortgesetzt. Erwartet wird die Schriftstellerin Monika Maron, die aus ihrem aktuellen Buch "Zwischenspiel" lesen wird. Die gemeinsam mit dem Sängerstadtmarketing e.V. durchgeführte kulturelle Veranstaltungsreihe erfreut sich seit vierzehn Jahren einer großen Beliebtheit.
Das Motto des "Tag des offenen Denkmals" lautet in diesem Jahr "Farbe". Aus Sicht der Fotografie ein besonders interessantes Thema. Das "Foto-Kino-Museum zum Anfassen" in den Räumen des Finsterwalder Kaufmannshauses "Ad. Bauer’s Wwe." stellt das Motto daher im September auch mit zahlreichen Aktivitäten und Informationen in den Mittelpunkt des Denkmaltages.
Das zeitgleich stattfindende 175. Jubiläum der Erfindung der Fotografie nimmt der Finsterwalder Sammler und Fotograf Jürgen Schlinger zum Anlass, seine bestehende Ausstellung zu erweitern. In einer eigens zum Denkmaltag eingerichteten Dunkelkammer werden jugendliche Besucher die Möglichkeit haben, Schwarzweiß-Fotos entlang des chemischen Prozesses unter Anleitung des 83-jährigen Schlinger zu entwickeln. Im Kinoraum warten neben einer neuen Reihe von Kinostühlen aus Indien weitere Überraschungen: Mittels einer Laterna Magica können farbige Bilder projiziert und an Betrachtern Farb-Dias angesehen werden. Nimmt der Besucher in einem der historischen Kinostühle Platz, kann er Ausschnitte aus einem der ersten farbigen deutschen Spielfilme "Münchhausen" (1943) mit dem Schauspieler Hans Albers an der Leinwand verfolgen.
Schlingers Nachbau der ersten Serienkamera der Welt, ein Daguerrotype, ergänzte er inzwischen mit Zusatzgeräten nach historischem Vorbild. Dieses seltene Sammelstück gibt es in Deutschland ansonsten lediglich in Museen in Berlin und München zu bestaunen. Anhand der Kamera wird er den Besuchern zeigen, wie einst die ersten Lichtbilder hergestellt wurden. Hiermit konnten wichtige Momente der Zeitgeschichte festgehalten werden; gleichwohl nur in Schwarzweiß.
Am Denkmaltag werden zusätzlich alle übrigen Ausstellungsstücke wie z.B. die sieben Meter lange Jugendstilladentheke, der Lastenaufzug, die Kaffeeröstmaschine und die originale Orthopädie-Werkstatt zu besichtigen sein. Und im Ring-Café wird es natürlich wieder frischen Kaffee und Kuchen geben. Im kommenden November wird an gleicher Stelle die Veranstaltungsreihe "Finsterwalder Stadtgespräche" mit einem literarischen Höhepunkt fortgesetzt. Erwartet wird die Schriftstellerin Monika Maron, die aus ihrem aktuellen Buch "Zwischenspiel" lesen wird. Die gemeinsam mit dem Sängerstadtmarketing e.V. durchgeführte kulturelle Veranstaltungsreihe erfreut sich seit vierzehn Jahren einer großen Beliebtheit.