Ort der Vielfalt: Hatice Akyün beim Stadtgespräch
Foto: © Michael Pfister - "Wenn Sie nur ein wenig von dem heutigen Abend mitnehmen und weitertragen, dann würde ich mich schon sehr freuen", sagt Hatice Akyün kurz vor dem Ende der Diskussionsrunde der gerade stattgefundenen Finsterwalder Stadtgespräche. Die neue Ausgabe der langjährigen Veranstaltungsreihe stand ganz im Zeichen der Vielfalt der Kulturen. Einem Motto, dem sich auch der Landkreis Elbe-Elster als "Ort der Vielfalt" verschrieben hat. Beispielhaft dafür steht die gegenwärtige Hilfsbereitschaft der Finsterwalder für zahlreiche in der Stadt lebende Flüchtlinge.
Als Gastarbeiterkind wuchs Hatice Akyün mit ihren fünf Geschwistern in Duisburg-Marxloh seit ihrem dritten Lebensjahr auf. Ihrer Freude am Lesen, der Weitsicht Ihres Vaters sowie ein wenig dem Zufall verdankte sie schließlich eine erfolgreiche Integration. Akyün ist fest davon überzeugt, dass eine Integration dann gelingen kann, wenn Kinder frühzeitig die deutsche Sprache erlernen. Sie selbst las in ihrer Kindheit zahlreiche klassische Bücher, darunter Grimms Märchen. Im Laufe der Zeit entwickelte sie den Ehrgeiz, die deutsche Sprache fehlerfrei zu beherrschen. Bei ihren späteren journalistischen Tätigkeiten brachte ihr das oftmals die Schlusskorrektur von Artikeln ein, da sie sich in Satzaufbau und Grammatik sicherer zeigte als manche Kollegen mit den Namen "Müller" oder "Meier".
Wenn sie heute mit den Worten "Sie sprechen aber gut Deutsch" angesprochen wird, antwortet Akyün meist schlagfertig: "Sie aber auch!". Überhaupt verspüren die knapp 60 Gäste im Alten Warenspeicher von "Ad. Bauer's Wwe." an diesem Abend eine besonders große Freude des Gastes bei der Lesung, die aus einer Sammlung der besten Beiträge aus der Kolumne des Berliner "Tagesspiegel" bestand. Mit viel Witz sowie einer Portion Selbstironie sind zahlreiche Episoden über das Alltagsleben ihrer Mitmenschen mit und ohne Migrationshintergrund entstanden. Und natürlich darf ein türkisches Sprichwort ihres Vaters nicht fehlen, mit dem die Kolumne bis auf wenige Ausnahmen immer endete. Zahlreiche Leserbriefe hat Akyün während dieser Zeit erhalten. Darunter viel Zuspruch, aber auch kritische Rückmeldungen und selbst Morddrohungen. Mit dem Ende der Kolumne im vergangenen Dezember ist sie nunmehr frei für neue Projekte. So zum Beispiel für die Verfilmung ihres Buchs "Ich küss Dich, Kismet" in diesem Jahr.
Musikalisch eingerahmt wurde die Veranstaltung durch die Sängerin und Liedschreiberin Ines Herrmann ("Muzik Muzik") aus Dresden. Mit ihrer grossartigen Stimme vermochte sie ihren Teil dazu beizutragen, dass sich diesesmal alle Anwesenden besonders wohl fühlten. Herrmann wird daher auch beim kommenden Stadtgespräch-Jubiläum am 07.11. wieder auftreten. Prominenter Gast der 25. Veranstaltung ist dann der RBB Fernseh- und Rundfunk-Journalist Jörg Thadeusz.
Lesen Sie mehr über die Veranstaltung mit Hatice Akyün: Lausitzer Rundschau »
Als Gastarbeiterkind wuchs Hatice Akyün mit ihren fünf Geschwistern in Duisburg-Marxloh seit ihrem dritten Lebensjahr auf. Ihrer Freude am Lesen, der Weitsicht Ihres Vaters sowie ein wenig dem Zufall verdankte sie schließlich eine erfolgreiche Integration. Akyün ist fest davon überzeugt, dass eine Integration dann gelingen kann, wenn Kinder frühzeitig die deutsche Sprache erlernen. Sie selbst las in ihrer Kindheit zahlreiche klassische Bücher, darunter Grimms Märchen. Im Laufe der Zeit entwickelte sie den Ehrgeiz, die deutsche Sprache fehlerfrei zu beherrschen. Bei ihren späteren journalistischen Tätigkeiten brachte ihr das oftmals die Schlusskorrektur von Artikeln ein, da sie sich in Satzaufbau und Grammatik sicherer zeigte als manche Kollegen mit den Namen "Müller" oder "Meier".
Wenn sie heute mit den Worten "Sie sprechen aber gut Deutsch" angesprochen wird, antwortet Akyün meist schlagfertig: "Sie aber auch!". Überhaupt verspüren die knapp 60 Gäste im Alten Warenspeicher von "Ad. Bauer's Wwe." an diesem Abend eine besonders große Freude des Gastes bei der Lesung, die aus einer Sammlung der besten Beiträge aus der Kolumne des Berliner "Tagesspiegel" bestand. Mit viel Witz sowie einer Portion Selbstironie sind zahlreiche Episoden über das Alltagsleben ihrer Mitmenschen mit und ohne Migrationshintergrund entstanden. Und natürlich darf ein türkisches Sprichwort ihres Vaters nicht fehlen, mit dem die Kolumne bis auf wenige Ausnahmen immer endete. Zahlreiche Leserbriefe hat Akyün während dieser Zeit erhalten. Darunter viel Zuspruch, aber auch kritische Rückmeldungen und selbst Morddrohungen. Mit dem Ende der Kolumne im vergangenen Dezember ist sie nunmehr frei für neue Projekte. So zum Beispiel für die Verfilmung ihres Buchs "Ich küss Dich, Kismet" in diesem Jahr.
Musikalisch eingerahmt wurde die Veranstaltung durch die Sängerin und Liedschreiberin Ines Herrmann ("Muzik Muzik") aus Dresden. Mit ihrer grossartigen Stimme vermochte sie ihren Teil dazu beizutragen, dass sich diesesmal alle Anwesenden besonders wohl fühlten. Herrmann wird daher auch beim kommenden Stadtgespräch-Jubiläum am 07.11. wieder auftreten. Prominenter Gast der 25. Veranstaltung ist dann der RBB Fernseh- und Rundfunk-Journalist Jörg Thadeusz.
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