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Aktuelles
Foto: © Sebastian Schiller - Regieanweisungen sind meist kurz gehalten und eindeutig. Als zwei Gäste während seiner Sendung einmal verbal aneinander gerieten und Schlimmeres zu befürchten war, wurde Jörg Thadeusz eine schlichte Anweisung von der Regie hoch gehalten: "Mach' was!". Es gelang ihm. In seiner ihm eigenen, ruhigen und immer wieder auch humorvollen Art lenkte er durch diese Sendung wie auch durch alle anderen. Von "Thadeusz" produzierte er in diesem Jahr bereits die 400. Sendung; innerhalb von zehn Jahren.
Eine Kutsche, Golo Mann und der Denkmaltag
Foto: © Simon Schiller - Diesmal kam Bernd Große nicht mit der Kutsche. Gemeinsam mit Silke Luplow war er aber unser erster und zugleich überraschendste Besucher am "Tag des offenen Denkmals". Zu diesem Zeitpunkt war noch nichts von der Fülle und Betriebsamkeit zu spüren, die später folgen sollten. Der letzte Besuch von Große lag fast 16 Jahre zurück. Damals wurde die Fassade des Alten Warenspeichers nach ihrer behutsamen Renovierung eingeweiht. Der Warenspeicher diente knapp 100 Jahre als Lagerort für Waren und Güter des täglichen Bedarfs von "Ad. Bauer's Wwe.".
Neue Dauerausstellung zeigt Zufallsfund eines Dichtersohns
Postkarte: Sammlung Stiller - "Daß die Eindrücke keine sehr erfreulichen sind, die man (...) mit nach Haus nimmt, ist, so wie die Dinge liegen, selbstverständlich und nicht anders möglich" schildert ein junger Student den Lesern des "8 Uhr-Abendblattes" im Januar des Jahres 1929. Vor Beginn des nahenden Wintersemesters in Berlin wollte er das Leben und die Arbeit der Menschen in einem Braunkohlenbergwerk kennenlernen. Hierfür hatte er ein halbes Jahr zuvor ein Praktikum bei den Niederlausitzer Kohlenwerken in Zschipkau (ab 1937 Schipkau) absolviert. Mit eher mäßigem Erfolg, wie er viel später in seinen Erinnerungen schreiben wird.
Ort der Vielfalt: Hatice Akyün beim Stadtgespräch
Foto: © Michael Pfister - "Wenn Sie nur ein wenig von dem heutigen Abend mitnehmen und weitertragen, dann würde ich mich schon sehr freuen", sagt Hatice Akyün kurz vor dem Ende der Diskussionsrunde der gerade stattgefundenen Finsterwalder Stadtgespräche. Die neue Ausgabe der langjährigen Veranstaltungsreihe stand ganz im Zeichen der Vielfalt der Kulturen. Einem Motto, dem sich auch der Landkreis Elbe-Elster als "Ort der Vielfalt" verschrieben hat. Beispielhaft dafür steht die gegenwärtige Hilfsbereitschaft der Finsterwalder für zahlreiche in der Stadt lebende Flüchtlinge.
Zum Denkmaltag 2015 mit neuer Dauerausstellung
Nach den Rückblicken zum Jahresende folgen meist die Ausblicke auf das neue Jahr. Da dieses Jahr aus mehreren Gründen besonders spannend zu werden scheint, möchten wir uns diesem Brauch ausnahmsweise ebenfalls anschließen. Denn gleich zwei Jubiläen stehen an: Seit 15 Jahren beteiligt sich das Kaufmannshaus "Ad. Bauer's Wwe." am europaweiten "Tag des offenen Denkmals" und eben solange finden die "Finsterwalder Stadtgespräche" an gleicher Stelle statt. Bekanntermaßen hat Finsterwalde eine große Vielzahl erhaltenswerter und interessanter Denkmale.
Eine große Erzählerin von analytischer Kraft
Foto: © Sebastian Schiller - Bislang habe sie keine so überraschende Eröffnung einer Lesung erlebt, waren die ersten Worte der Schriftstellerin Monika Maron in Finsterwalde. Die Preisträgerin zahlreicher Literatur-Auszeichnungen wie z.B. dem Deutschen Nationalpreis war sichtlich überrascht, dass Hellmuth Karasek ein persönliches Grußwort für diesen Abend geschickt hatte. Darin bezeichnet er Maron als "große Erzählerin von analytischer Kraft". Zusätzlich hatten wir sie mit einer Originalausgabe der Wochenzeitung "Wochenpost" vom 21.06.1974 überrascht. In dieser befand sich die großformatige Reportage "Drachentöter" von Monika Maron, die erstmalig über die Umweltverschmutzung in Bitterfeld berichtete.
Monika Marons Einladungen zu Ortsterminen
Foto: © Sebastian Schiller - Bereits in wenigen Tagen findet eine weitere Veranstaltung aus der Reihe der "Finsterwalder Stadtgespräche" statt. Diesmal wird die Schriftstellerin Monika Maron zu Gast im ehemaligen Warenspeicher von "Ad. Bauer's Wwe." sein. Ihre Texte seien "Einladungen zu Ortsterminen", war vor einigen Jahren zu lesen. Betrachtet man das bisherige Werk, liegt das durchaus nahe. Die gewählten Orte sind jedoch meist ungewöhnlich. Da ist zunächst und vor allem Bitterfeld: In ihrem Debüt-Roman "Flugasche" beschrieb sie 1981 erstmals die in Kauf genommene Umweltzerstörung der "schmutzigsten Stadt Europas".
Beim Denkmaltag geht es darum, wie die Bilder farbig wurden
Foto: © Jürgen Schlinger - Als die junge Nina Hagen 1974 ihren Hit "Du hast den Farbfilm vergessen" sang, gab es den Farbfilm seit knapp 40 Jahren. Einen entscheidenden Beitrag auf dem langen und schwierigen Weg zu farbigen Bildern lieferte der 1834 in Dobrilugk (heute Doberlug-Kirchhain) geborene Kaufmannssohn Hermann Wilhelm Vogel. Er studierte Chemie und arbeitete später als Professor an der königl. Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg. Eine seiner wichtigsten Entdeckungen bestand darin, das Aufnahmematerial für die verschiedenen Spektralfarben empfindlich zu machen und dabei dem Tonwert entsprechende Grautöne zu erzeugen.
Botschafter in Sachen deutscher Kultur
Foto: © Sebastian Schiller - Vorstellung, Begrüßung und Verbeugung fallen knapp und freundlich aus. "Wladimir", sagt Wladimir Kaminer beim ersten Händeschütteln. Eine Baustelle in Finsterwalde kurz vor dem Ziel hatte zwar die Anreise ein wenig verzögert, aber Dank frühzeitiger Abfahrt in der Ostprignitz keine Auswirkungen auf den weiteren Verlauf. Es ist ja wirklich ein Škoda "Superb", geht einem durch den Kopf und über die Lippen als er aus seinem Auto gestiegen ist. Denn in seinem aktuellem Buch beschreibt Kaminer zu Beginn die persönlichen Mühen auf dem Weg zum jüngst erworbenen Führerschein sowie den Kauf des ersten Autos mit der Farbe "Metallic-Cappuccino".
Spontanvegetation im Garten Eden
Foto: © Joachim Schiller - In wenigen Tagen wird der russische Schriftsteller Wladimir Kaminer sein Buch "Diesseits von Eden: Neues aus dem Garten" anläßlich der zweiundzwanzigsten Finsterwalder Stadtgespräche vorstellen. Karten für diese Veranstaltung sind seit Langem ausverkauft. In seinem aktuellen Buch berichtet Kaminer von seinem neuen Garten in Brandenburg, nördlich vor den Toren Berlins gelegen. Den Berliner Schrebergarten haben er und seine Familie dafür aufgegeben. Natürlich sammelte Kaminer nebenbei auch wieder zahlreiche humorvolle Geschichten, diesmal über eigenwillige Dorfbewohner.